Donnerstag, 21. Juni 2018

Von Masken, Fressbremsen und einer unspektakulären Integration


Jesses! Gut ein halbes Jahr ist seit dem letzten Blogeintrag vergangen.
Wird echt wieder Zeit für eine kleine Fotostrecke.
Ich häng ja gern auf Koppeln rum. Die Tiere beobachten, ihr Sozialverhalten studieren und dabei die Körpersprache richtig deuten lernen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, ich nehme nette Bilder mit nach Hause. :)
Keine Ahnung, ob es diese Begrifflichkeit offiziell gibt. Aber ich nenne das Koppelphotographie.
Mein eigenen kleines Pony hat ja das große Glück, in einem Offenstall beheimatet zu sein. Robusthaltung. 24 Stunden bei Wind & Wetter draußen, und so. Leben in einer mittelgroßen Herde mit viel Bewegung (der Kaumuskulatur) und ausgiebigem, sozialen Anschluß. Pferdchen sein.


Nun leben sie ja leider nicht ganz wie die Wilden. Neue Herdenmitglieder werden von Menschenhand ausgewählt, z.B. weil der ein oder andere Kumpel ausgezogen ist.
Diese Lücken werden durch Neuzugänge gefüllt.
Da die Tierchen - ganz ähnlich ihrer wilden Kollegen - in einem Verbund mit Hierachien leben, bringen solche Neulinge immer mal wieder Bewegung in die Hackordnung.


Solch eine Integration ist seitens des Stallbetreibers wohl durchdacht. Planmäßig ziehen mehrere Pferde gleichzeitig in einen separaten Teil des Paddocks ein und bilden aus ihrer Not heraus - fremdes Pferd ist ja besser als gar keins - im besten Fall innerhalb weniger Tage eine „kleine Herde“.


Beide Gruppen haben über einen Zeitraum von ca 2-4 Wochen (die Zeit variiert und ist immer individuell bezogen auf die neue Gruppe zu händeln) nun die Möglichkeit, sich zu begutachten, Witterung aufzunehmen und die jeweils anderen als „normal und alltäglich“ einzustufen.

Dann kommt der große Tag. Zusammenführung. Aus 2 mach 1.
Alle Zweibeiner völligst aufgeregt und erwartungsvoll ob dessen, was da kommt.
Die Alteingesessenen sehen hier zwar auch mit Spannung hin, doch erwartungsgemäß entlockt solch eine Integration nach 15 min den meisten nur ein müdes Gähnen. Kennt man ja – totaaal unspektakulär. Sind die Damen und Herren 4Beiner doch meist noch sozialer und gelassener als erhofft.


alle mal gemeinsam fressen....check
 



So auch am letzten Sonntag. 4 neue Teammitglieder – darunter auch ein Muli – sollen den Weg in die große Gemeinschaft finden.
3 Stunden beobachten. Davon insgesamt rundgerechnet ca 20min echte Action, die ein bisschen an das Leben in freier Wildbahn erinnert.


Körpersprache. Gut sozialisierte Pferde. Aufmerksam, freundlich und deutlich in ihrer Ausdrucksweise. Sie verstehen die Zeichen zu deuten. Von kleinen Zurechtweisungen abgesehen, besteht kein Grund gefährliche Kämpfe auszutragen. Das Gegenüber spricht die gleiche Sprache.


 

Teil 1 der Geschichte: Beau vs Smoky


Der Auslöser

Vorsichtiges kennenlernen Charlie & Smoky








Die Gang inkl Chef (Beau, hier mit Maske getarnt) hats bemerkt
 
Ein intensiver, jedoch harmloser Austausch folgt



















 



 



 
Hier wurde souverän diskutiert. Ohne Verletzung. Mit Einsicht. Smoky hat sich dann ein anderes Mädchen gesucht . :)
Ein bisschen Feedback und / oder eure Meinung zum Thema Offenstallhaltung und Sozialverhalten würde mich freuen und interessieren.

Teil 2 folgt.

1 Kommentar:

  1. Das war tatsächlich ein langweiliger, aber trotzdem schöner Vormittag auf der Koppel. Deine Fotos sind fantastisch geworden. Du verstehst es eben, jede Situiation perfekt festzuhalten.
    Ein toller Blogbeitrag :-)

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